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Seaway Printing steigert OEE im Digital- und Offsetdruck

Seaway Printing ist stolz darauf, stets mit spitzentechnologischer Ausrüstung arbeiten zu können. Diese innovative Druckerei mit Sitz in Green Bay im US-Bundesstaat Wisconsin gehört seit langem zu den Vorreitern, wenn es um Investitionen in Anlagen und Software geht. Erst kürzlich erwarb Seaway mehrere Lösungen von Contiweb, um die Leistung seiner Inkjet- und Offsetdrucksysteme zu optimieren.

Streben nach operativer Exzellenz

Kevin Heslin, Präsident von Seaway, setzt sich für kontinuierliche und messbare Verbesserungen im gesamten Druckbetrieb seines Unternehmens ein. Neben anderen Daten verfolgt Seaway auch die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) seiner Druck- und Weiterverarbeitungsanlagen. OEE ist eine kontextbezogene Messgröße, die drei Faktoren berücksichtigt: Anlagenverfügbarkeit, Leistung und Qualität. Eine Maschine muss nicht nur laufen, sie muss auch verkaufsfähige Produkte mit der gewünschten Geschwindigkeit produzieren.

Offsetdruckmaschinen haben naturgemäß eine niedrigere OEE als Digitaldruckmaschinen, was auf Vorbereitungsarbeiten wie das Be- und Entladen der Platten, die Einstellung der Registrierung und die Farbkalibrierung zurückzuführen ist. Andere Aufgaben beim Einrichten von Druckaufträgen, wie z. B. der Papierwechsel, sind bei Digital- und Offsetdruckmaschinen ähnlich und stellen sowohl bei Hochgeschwindigkeits-Inkjet- als auch bei Offsetdruckmaschinen einen kritischen Faktor dar.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, die Produktivität seiner Inkjet-Maschinen zu steigern, wandte sich Seaway an Contiweb, einen führenden Entwickler von Bahnführungssystemen für digitale und analoge Druckmaschinen. Contiweb empfahl nicht nur eine Anlagenkomponente, sondern wurde zu einem Innovationspartner, der die Produktivität sowohl der Digital- als auch der Offsetdruckmaschinen von Seaway erheblich steigerte.

Newly expanded Seaway Printing operation in Green Bay Wisconsin
Kürzlich erweiterter Seaway-Druckereibetrieb in Green Bay, Wisconsin (USA)

Rückgewinnung der Inkjet-Kapazität

Seaway erwarb sein erstes Tintenstrahldrucksystem – eine HP PageWide T250 HD – im Jahr 2021 und ging davon aus, dass es erst einige Jahre später an seine Kapazitätsgrenzen stoßen würde. Aufgrund der starken Kundennachfrage wurde diese Grenze jedoch bereits sechs Monate später erreicht.

Ian Heslin, Vizepräsident von Seaway Printing, berichtet: „Wir führten etwa fünf Rollenwechsel pro Schicht durch, und jeder Rollenwechsel dauerte etwa 10 Minuten. Das macht also 50 Minuten pro Schicht.“ Damals arbeitete Seaway in zwei bis drei Schichten, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können.

Durch Hinzufügen eines Contiweb CD-N Non-Stop-Abwicklers mit automatischer Rollenklebung in die 22-Zoll-Inkjet-Endlosdruckmaschine konnte die Produktivität erheblich gesteigert werden. Der Contiweb CD-N Non-Stop-Abwickler ermöglicht den Wechsel von Papierrollen während der Produktion ohne Unterbrechung des Druckprozesses – unabhängig vom Rollendurchmesser.

Contiweb CD-N non-stop unwinder with HP PageWide T250 HD inkjet press
Contiweb CD-N Non-Stop-Abwickler mit HP PageWide T250 HD Inkjet-Druckmaschine

„Mit dem Contiweb CD-N können wir jetzt einen Rollenwechsel innerhalb von 30 Sekunden durchführen“, so Heslin. „In der Produktion gewinnen wir jeden Tag eine Stunde und vierzig Minuten im Zweischichtenbetrieb und bringen insgesamt mehr Papier durch die Maschine. Wir führen sogar eine größere Anzahl an Rollenwechseln pro Schicht durch, ohne langsamer zu werden.“ Dank dieser Produktivitätssteigerung und einer SigmaLine Compact von Müller Martini für die Buchproduktion konnte Seaway die dritte Schicht einsparen. Seaway war das erste Unternehmen in Nordamerika, das in die SigmaLine Compact investierte, und das erste weltweit, das sie in Kombination mit dem Contiweb CD-N und dem HP PageWide T250 HD einsetzte.

Unerwartete Offset-Gewinne

Als sich Seaway an Contiweb wandte, um eine Non-Stop-Lösung für den Inkjet-Druck zu implementieren, rechnete man bei Seaway nicht damit, dass mit der 8-Farben Heidelberg Speedmaster XL 106 ähnliche Verbesserungen erzielt werden könnten. Mehr noch: Man hielt Verbesserungen für unmöglich, weil ein derartiger Automatisierungsgrad bis dahin noch nie erreicht worden war. Der „Lap-Splice“-Ansatz, der bei Inkjet-Maschinen für den kontinuierlichen Papierwechsel verwendet wird, eignet sich nicht für den Offsetdruck. Heslin erklärt: „Beim Offsetdruck entsteht durch die Gummitücher und den Druck eine Situation, in der die durch die Überlappung entstehenden Verdickungen, die etwa das Doppelte der Papierdicke betragen, die Gummitücher beschädigen können. Es macht wenig Sinn, einen Rollenwechsel einzusparen, wenn ich gleichzeitig alle acht Gummitücher in der Maschine austauschen muss.“ Um eine Beschädigung der Gummitücher zu vermeiden, dürfen die gespleißten Rollen also keine nennenswerte Überlappung aufweisen. Contiweb war zuversichtlich, eine Lösung anbieten zu können, und Seaway freute sich über eine weitere einzigartige Gelegenheit in der Branche.

Contiweb arbeitete eng mit Heidelberg zusammen, um eine Möglichkeit zu finden, die Papierkanten ohne Überlappung zu verbinden. Das Ergebnis ist der Non-Stop-Abwickler Contiweb CB-N, der vollständig integriert mit dem Rollenquerschneider Heidelberg CutStar zusammenarbeitet. Contiweb speist das Papier kontinuierlich in den CutStar ein, der es in einem Arbeitsgang der Druckmaschine zuführt.

Der CB-N ist ein horizontaler Kompensatorspleißer mit Nullgeschwindigkeit, vollautomatischem Spleißen und integrierter Bahnführung. Er ermöglicht es, die laufende und die neue Bahn während des Spleißzyklus anzuhalten, während die Druckmaschine von einem integrierten Feston mit Nullgeschwindigkeit beschickt wird. Es entsteht ein einseitiger, nicht überlappender „Butt-Spleiß“, der die Drucktücher nicht beschädigt. Die Lösung ermöglicht das Umspleißen von Papieren mit unterschiedlichen Flächengewichten, Bahnbreiten und Beschichtungen ohne Beschränkung des Rollendurchmessers.

Seaway ist der erste Kunde, der diese Lösung installiert hat, und erwartet eine Verbesserung der OEE um mindestens 10 %. Die Anlageneffizienz ist nicht der einzige Vorteil, den die Investition in Contiweb mit sich bringt – Seaway profitiert auch von den Vorteilen eines geringeren Personalbedarfs.

Bedienerfreundlichkeit

Erfahrene Mitarbeiter sind heute eine wertvolle Ressource in der Druckindustrie. Für Seaway war das Personalmanagement ebenso wichtig wie die Optimierung der Ausrüstung.

Heslin erklärt, dass mit der zusätzlichen Contiweb-Ausrüstung „der Papierverarbeitungsprozess für die Bediener sehr intuitiv und extrem einfach wird. Es gibt eine Vielzahl von Werkzeugen, um die Ausrichtung zu überprüfen und sicherzustellen, dass alles richtig zusammenpasst“. Sowohl die CD-N- als auch die CB-N-Lösungen sind sehr tolerant gegenüber Abweichungen bei der Spleißvorbereitung, sodass auch weniger erfahrene Bediener mit der Maschine arbeiten können. Heslin scherzt, dass die vollautomatische HP T250 HD inzwischen eine ziemlich langweilige Maschine geworden ist. Ein wichtiges Ziel der Automatisierungsbemühungen von Seaway bestand darin, einen Punkt zu erreichen, an dem die Bediener den Prozess nur noch verwalten oder vielleicht sogar nur noch „babysitten“ müssen. Heslin erklärt, dass ein wichtiger Teil der Umsetzung darin besteht, die Anzahl der Prozessstopps zu begrenzen. „Wenn man mehrere Maschinen gemeinsam laufen lässt, besteht die größte Schwierigkeit in der Regel darin, alles zum Laufen zu bringen. Wenn das Ganze erst einmal läuft, ist der Betrieb ziemlich stabil, und es geht nur noch darum, das Verfahren in Gang zu halten. Wenn ich also Contiweb-Anlagen hinzufüge und bei jedem Rollenwechsel 10 Minuten einsparen kann und der ganze Prozess nie stillsteht, ist es viel einfacher, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn er einmal läuft.“

Ergebnisorientierung erfordert Zusammenarbeit

Um betriebliche Verbesserungen in einem Non-Stop-Prozess zu erzielen, müssen alle beteiligten Maschinen harmonisch zusammenarbeiten. Heslin stimmt zu: „Wenn Maschinen verschiedener Hersteller zusammenarbeiten sollen, ist das oft schwierig.“

Seiner Meinung nach haben die guten Beziehungen von Contiweb zu anderen wichtigen Akteuren wie HP, Heidelberg, BW Paper und Müller Martini dazu beigetragen, Seaway die bestmögliche Innovationserfahrung zu bieten und wertvolle Möglichkeiten zu eröffnen, die das Unternehmen sonst nicht in Betracht gezogen hätte.

Rob Bosman, Sales Director bei Contiweb, merkt an: „Viele Unternehmen erkennen nicht, wie rentabel es sein kann, eine 22-Zoll-Inkjetdruckmaschine mit einem Nonstop-Abwickler auszustatten. Es besteht sogar das Potenzial, bis zu 30 % mehr verkaufbare Seiten in kürzerer Zeit zu produzieren. Das Engagement von Seaway bei der Umsetzung von Initiativen in der Druckerei macht das Unternehmen zu einem ausgezeichneten Partner, wenn es darum geht, mit der Contiweb-Technologie eine hohe Produktivität zu erzielen. Diese Partnerschaft hat uns auch geholfen, eine neue, bahnbrechende Automatisierungslösung für den Offsetdruck auf den Markt zu bringen.“